Die Ignoranz und der Regentropf, oder der Versuch einen Menschen zu verstehen

Manchmal frage ich mich, was in den Menschen vor geht, die sich in das Schweigen hüllen und schweigen - sich totschweigen.  Ich schaue einem Regentropfen zu, wie er sanft auf ein Blatt des Baumes fällt. Ich spüre, dass ich immer mehr zur Ruhe komme, immer mehr bei mir bin. 

 

Ich ziehe einen einen Kreis um mich herum, mit dem ich das Schweigen nicht mehr an mich heran lasse. Denn dieses Schweigen gehört nicht mir, sondern der Person, die es braucht um sich selbst zu sein. Ich stelle fest, dass das Schweigen vielleicht auch eine Bewältigungsstrategie sein könnte, um dessen innersten Kern zu verschweigen, nicht zu zeigen, nichts preis zu geben. Vielleicht gibt es auch nichts zu sagen, vielleicht ist alles schon gesagt. Und doch, der Mensch, der schweigt ist viel lauter, weil seine Seele schreit. Wer ganz still ist hört, dass die Ignoranz, das Totschweigen im Grunde ein lautes Schreien ist. Ich schaue wieder dem Regentopfen zu, wie dieser tanzt und erneut auf das Blatt fällt. Ich spüre ich bin bei mir. 

 

Gerade in solchen Situationen bringt es nichts in die Wut zu kommen, sondern genau in meiner Mitte zu sein. Die Verhaltensweisen eines Menschen haben oft auch mit unbewussten Programmen, die frühkindlich oder sogar vorgeburtlich  gespeichert sind, zu tun. Meistens sind diese Verhaltensweisen der Person der sie ausübt gar nicht bewusst. Die Person ist sich auch nicht bewusst, dass diese bestimmte Art andere verletzen könnte. Sie verstecken sich oft hinter einem Schleier à la: «Ich mache ja nichts.» Es bringt nichts mich weiter mit dem Warum und Wieso auseinanderzusetzen, auch nicht den Menschen ändern zu wollen. 

 

Umso wichtiger ist, dass ich in meiner Mitte bin, geerdet bin. Bei mir selbst bin. Ich bin verantwortlich für meine Gedanken, wie ich mit dieser Situation umgehe und mit welcher Energie ich mich umgebe, welche ich aussende. 

 

Wer nichts sagt, sagt damit oft am meisten.“ 

– Rainer Karius

 

 

Alles Liebe,

Cornelia

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